Die Beschreibung unserer Umgebung wurde der umfangreichen Homepage der Stadt Schwaz
www.schwaz.at entnommen. Für mehr Informationen zu Schwaz und seiner Umgebung
nutzen Sie bitte die angegebenen Links zur Region.
Lage
Schwaz, die historische Silberstadt, liegt im unteren Inntal, etwa 25 km östlich
von Innsbruck, nahe der Abzweigung ins Zillertal und zum Achensee. Beeindruckend
ist das herrliche Gebirgspanorama, im Süden die Tuxer Voralpen mit dem schönsten
Aussichtsberg des Tiroler Unterlandes, dem Kellerjoch (2.344 m) und im Norden das
Karwendelgebirge.
Geschichte
Schwaz, das erste Mal 930 n.Chr. urkundlich erwähnt, hatte seine Blüte um 1500.
12.000 Knappen und Schmelzer waren aufgrund der außerordentlichen Silber- und
Kupfervorkommen in Schwaz beschäftigt. Von 1470 bis 1500 wurden eine Million
Kilogramm Silber und 17.000 Tonnen Kupfer gewonnen. Der Bergbau und das Schmelzen
lagen in den Händen privater Gewerken. Das Schwazer Silber ist in Hall in Tirol zu
Münzen geprägt worden. Das Kupfer hingegen wurde zu Geschützen gegossen und gab der
kaiserlichen Artillerie im 16.Jh. ihre schlachtenentscheidene
Vormachtstellung.
Die Burg Freundsberg, um 1100 erbaut, wurde zur Stammheimat eines starken und
ruhmreichen Geschlechtes. Den Rittern von Freundsberg verdankt Schwaz seinen ersten
Aufschwung. 1319 wurde ein eigenes Landgericht errichtet und 1326 verschafften sie
Schwaz auch das Privileg eines Wochenmarktes. 1467 wanderte dieses Geschlecht nach
Mindelheim, der heutigen Partnerstadt von Schwaz aus, wo einer ihrer berühmtesten
Söhne, Jörg von Freundsberg, der heldenhafte Feldobrist und Landsknechtvater, 1475
geboren wurde.
Jakob Fugger, Handelsmann und Bergwerkbesitzer, ließ mit seinem Einsatz von 543.000
Gulden den Habsburger Karl V. zum deutschen Kaiser wählen (1519); diese riesige
Summe fand ihre Deckung durch das Schwazer Silber. Das kirchliche Leben, welches
durch die Erhebung von Schwaz zur Pfarre 1645 neuen Auftrieb erhalten hatte (vorher
zur Pfarre Vomp gehörig), zeigte das lebensvolle Bild der Barockzeit. Mit dem
Rückgang der Metallproduktion erlahmte das kulturelle Leben.
Bitterste Armut brachte der Freiheitskampf in Tirol 1809 mit sich - (der Bergsegen
war damals längst erloschen) - wo Schwaz am 15. und 16. Mai fast vollkommen von
bayrisch-napoleonischen Truppen unter General Wrede niedergebrannt worden war. Etwa
400 Häuser und 4 Kirchen gingen in Flammen auf. Nicht immer zeigte sich der
Lahnbach, dessen Wasserkraft dereinst Blasbälge, Schmelzhütten und Pocherwerke
antrieb, so friedlich wie heute. Die früher vor der Verbauung öfters mit
fürchterlicher Gewalt herabstürzenden Lahnbachausbrüche brachten Tod und Verderben
über Schwaz. Nur allmählich konnte sich Schwaz von diesen Schreckensereignissen
erholen.
Neue Industrien entstanden und der Bergbau wurde wieder aufgenommen (bis 1957,
danach nur noch Schottergewinnung). Mit der Errichtung der Tabakfabrik in Schwaz
1830, des zweitältesten Industrieunternehmens im Bezirk Schwaz, und der
Stadterhebung am 28.4.1899, war der erste Schritt zur unaufhaltsamen Neuentwicklung
in unserer Heimatstadt getan, welcher nur durch die beiden Weltkriege wieder
Rückschläge in Kauf nehmen mußte.
Im 2. Weltkrieg zerstörten drei Bombenangriffe 16 Häuser, es gab 28 Tote zu
beklagen.
Heute ist Schwaz eine aufblühende Stadt mit 12.500 Einwohnern. Fabriken , ein
eigenes E-Werk, Geschäfte, Handelsbetriebe und der Fremdenverkehr tragen dazu bei,
daß es wieder Arbeit und Wohlstand in Schwaz gibt.
Kultur
Der wirtschaftliche Reichtum durch den Bergbau wirkte sich auch kulturell überaus
positiv aus. Hans Sachs besuchte Schwaz und gründete die Meistersingerschule
(1532), Paracelsus war um 1513 in Schwaz, wo er sich unter anderem für die
Schmelzkunst interessierte. An der Lateinschule lehrten Männer aus dem
Humanistenkreis um Kaiser Maximilian. Musik und Theater erlebten einen
unglaublichen Aufschwung (Pölzbühne). Jörg Stöckl, ein reicher Bergwerksbesitzer,
errichtete 1520 im Ansitz Sigmundslust (Vomp) die erste Druckerei Tirols, in der
das erste deutschsprachige Liederbuch (Hymnarius) gedruckt wurde, und auch das
Rathaus, welches zu den schönsten Tirols zählt.
Schwaz ist seit jeher Heimat und Treffpunkt berühmter Persönlichkeiten. Waren es im
15. Jhd. Hans Sachs, Paracelsus oder Kaiser Maximilian, so sind es heute vor allem
Musiker und Schauspieler, die sich in Schwaz ein Stelldichein geben. Als Zentrum
für Neue Musik ist Schwaz durch das Klangspuren - Festival und die Avantgarde
Schwaz über die Grenzen Tirols hinaus bekannt. Jazzgrößen aus der ganzen Welt
gastieren seit 25 Jahren im Kulturcafé Eremitage. Freunde der Klassischen Musik
besuchen im Sommer die Serenaden- und Orgelkonzerte.
In den letzten Jahren wurde der Ruf als Kulturstadt kontinuierlich ausgebaut. Das
Schaubergwerk (www.silberbergwerk.at) lockt, ebenso wie das Ethnomuseum "Haus der
Völker", jährlich tausende Gäste nach Schwaz. Eine stadteigene Galerie im Palais
Enzenberg widmet sich der Moderne. Im Rabalderhaus wird neben zahlreichen
Sonderausstellungen ein Überblick über die Kunst in Schwaz gezeigt. Das
Heimatmuseum der Stadt befindet sich im Turm von Schloss Freundsberg. Während des
Schwazer Silbersommers werden auf verschiedensten Plätzen der Stadt Theater- und
Musikproduktionen aufgeführt.