Rotary erstmals im Parlament

Rotary erstmals im Parlament

Erstmals empfängt die Präsidentin des Nationalrats Mag. Barbara Prammer alle Service Clubs mit dem Ziel, die Leistungen und Aufgaben von Serviceorganisationen für die Gesellschaft von heute und morgen aufzuzeigen. Die Folge: ein volles Haus, einmal nicht mit Volksvertretern, sondern an die 500 Vertretern freiwilligen Dienens am Nächsten.

Die Präsidentin kann acht anwesende Serviceorganisationen begrüßen und speziell Rotary Österreich hat mit Freude und zahlreichen Teilnehmern aus beiden Distrikten, darunter Immediate Past-Gov. Paul Jankowitsch (Baden), Past-Gov. Barbara Kamler-Wild (Wien-Graben), Past-Gov. Robert Nemling (Wien-West), Past-Gov. Arthur Stromenger (Mödling), Gen.-Sekretär Peter Birkmayer (Wien-West; alle 1910) sowie Past-R.I. Dir. Peter Krön (Salzburg), Gov. Elmar Marent (Dornbirn), Immediate Past-Gov.  Julius Stiglechner (Linz-Süd), Past-Gov. Harald Marschner (Enns) und Past-Gov. Alfred Fischer (Linz-Süd; alle 1920) Folge geleistet. Das Statement von Frau Prammer und jenes vom Sozialminister Rudolf Huntsdorfer nimmt zum unverzichtbaren Beitrag von Serviceeinrichtungen in einer funktionierenden Zivilgesellschaft Stellung, das von zwei Vertretern der Lions und Rotary mit Herzensbekenntnissen zu ihren Organisationen abgerundet wird. Past-Gov. Barbara Kamler-Wild (1910) legt mit herrlicher Vehemenz die enorme Bilanz der Rotary Clubs in Österreich und von Rotary International in der Welt, besonders bei der Bekämpfung von POLIO vor. Es ist ein wesentlicher SCHRITT IN DER WELTGESCHICHTE, den man seit Jahren erfolgreich gesetzt hat. Dabei vergisst sie nicht auf die vielfache Projektvernetzung mit den anderen Organisationen wie mit Lions bei "FREUNDE" oder ähnlich weltweiten Projekten wie die Bekämpfung von Tetanus durch ELIMINATE von Kiwanis.

In einer anschließenden Diskussionsrunde unter bekannt rigider Moderation von Dr. Hanne Rohrer wurden wichtige Teilaspekte von Serviceorganisationen mit je zwei Damen und zwei Herren angesprochen. Frau Univ.-Prof. Dr. Cornelia Wustmann beantwortet die Frage, wieweit man die Kinder bereits zum freiwilligen Mithelfen motivieren kann und stellt fest, dass sie sehr wohl bereit sind, aber noch mehr eingebunden werden könnten. Mag. Franz Wolff-Maier vom österreichischen Integrationsfonds macht die Feststellung, dass ehrenamtliche Arbeit  bei Menschen mit Integrationshintergrund in der eigenen Gruppe sehr gut greift, aber ihnen oft keine Freiwilligenarbeit bei den Mitbürgern angeboten wird oder sie sich nicht getrauen, sich selbst einzubringen. Rot. Dr. Werner Kerschbaum vom RC Mödling ist seit einem Jahr Generalsekretär des Österreichischen Roten Kreuzes. Für ihn ist die Rolle der Subsidiarität, der ehrenamtlichen Tätigkeit aus der Bevölkerung mit 57 000 Helfern der Beweis für besten mitmenschlichen Einsatz. Er erinnert, dass Rotary Österreich sowohl im Lande als außerhalb z. B. in Haiti und Pakistan hohe Spenden aufbringt, während man selbst mit der Caritas ein Lernhaus und die Ambulanz für Nicht-Sozialversicherte als neue Freiwilligen-Projekte betreibt. Zur Freiwilligenarbeit eine Ideenbörse aller Serviceclubs einzurichten, ist sein persönlicher Vorschlag. Schlussendlich bringt es Frau Dr. Helene Karmasin als Motivforscherin auf den Punkt: Man hat Begeisterung, weil man etwas tut, ohne für selbst etwas zu erhalten. Das bringt Verantwortung füreinander und Visionen, welche als Belohnung Ehre, aber noch mehr Anerkennung durch die Gesellschaft bewirken. Es ist doch ein echtes Glücksgefühl, zu helfen, Gemeinschaftsgeist zu zeigen und eine sinnvolle Tätigkeit in einer Zeit voller Sinnentleerungen auszuüben.

Zu Fragen aufgefordert, geht u.a. Peter Krön auf die Friedensarbeit von Rotary  ein, welche global verschiedene Mentalitäten und Kulturen darauf ausrichtet, genauso wie in der Jugendarbeit oder in der Möglichkeit, mit Stipendien Friedensforschung zu betreiben. Tobias Ertl als neuer Vorsitzender von ROTEX, der Vereinigung der Rebounds, beschwört die Anwesenden nahezu, auf die freiwillige und ehrenamtliche Arbeit der Jugend nicht zu verzichten und sie bei Projekten voll  zu integrieren.  Als zusammenfassendes Ergebnis von wesentlichen Anfragen, ob zB soziales Lernen schon in der frühesten Jugend sinnvoll ist, ist die Antwort von Prof. Wustmann natürlich Ja, denn Erlernen von Lebenskompetenz in der Volksschulzeit bringt gerade für später Verantwortungsbewusstsein. Dr. Kerschbaum denkt, man müsste mehr Leute zum Mittun auffordern. Fast die Hälfte der Mitmenschen wurde noch nicht wirklich aufgefordert, sich ehrenamtlich einzubringen.

Eine funktionierende Zivilgesellschaft ist auch ein Garant für eine gute Wirtschaftsentwicklung. Direkte Bindung an Vereine ist aber heute weniger Brauch, als sich virtuell online spontan mit Bereitschaft einzubringen (Beispiel von 30.000 ÖsterreichernInnen "Wann ich gebraucht werde, bin ich da!": www.teamoesterreich.at). Mag. Wolff-Maier will, dass man auf Integrationsgruppen genauso zugeht wie sie auf uns, um sich gegenseitig helfend einzubringen. Und Dr. Karmasin spricht vom Image der Serviceorganisationen, das sich von der allgemein empfunden Vorstellung als "Elitär" und "Älter" raschestens verabschieden sowie Zeichen setzen muss, um seine ehrliche, echte und harte Arbeit bekannt zu machen.  In der Säulenhalle des Parlamentes endet diese erstmalig in Österreich durchgeführte Veranstaltung mit einem Büffet und jeder konnte auf eigenen Ständen seine Ziele und Projekte veranschaulichen. Gerade der große Stand von Rotary wies eindrucksvoll auf Polio und die RFPD hin, wo man auch in Gesprächen mit den Damen und Herren der anderen Organisationen treffliche Übereinstimmungen und Informationen austauschen konnte.

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